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Wissenswertes zum Thema Drogerie und Drogeriemarkt
Drogeriemärkte haben sich in den letzten Jahren vom reinen Fachgeschäft für Heilmittel zu einer Alternative zum Reformhaus entwickelt, in denen Kunden zudem ihren Bedarf an Körperpflege-, Wellness- und Haushaltsprodukten abdecken können.
In den letzten Jahrzehnten hat sich im Einzelhandelsbereich einiges verändert. Die Ladenöffnungszeiten verlängerten sich, um sich der aktuellen Lebenssituation der einzelnen Konsumenten anzupassen. Zusätzlich wurden die Lebensmittelmärkte zunehmend breitgefächerter und zu wahren Allroundern mit Mode-, Elektro- und Spielwarenabteilungen sowie diversen anderen Sortimenten. Diesen Wandel vollzog sich zu Beginn der 1970er Jahre ebenfalls bei den Drogerie-Fachgeschäften.
Der Begriff Drogeriemarkt
Seinen Ursprung findet der Ausdruck "Droge", von dem diese Betriebsbezeichnung Drogerie abgeleitet ist, in dem niederländischen Wort "droog", das übersetzt "trocken" beziehungsweise "getrocknete Waren" heißt. Dies waren, wie bereits beschrieben, die ersten Warenangebote der typischen Drogerie-Fachgeschäfte.
Die Niederlande waren im 16. Jahrhundert eine Kolonialmacht und kamen an vielerlei exotische Produkte, deren Händler zu dieser Zeit Drogist oder Drogenhändler genannt wurden.
Eine negative Assoziation erfuhr der Begriff erst im 20. Jahrhundert durch die Rausch- beziehungsweise Suchtmittel.
Die Anfänge der Drogeriemärkte
Man geht davon aus, dass sich Drogerien aus den Arzneimittelhandlungen entwickelten, die es im Mittelalter gab. Dort wurden getrockneten Waren, beispielsweise Gewürze, Heil- und Giftpflanzen gehandelt.
Die ersten Drogerien baten neben Kräutern die Mischung von diversen Haushaltsprodukten auf Kundenwunsch an, zum Beispiel Backpulver, Schuhputz- und Zahncreme. Das Sortiment der einzelnen Geschäfte unterschied sich zu dem Zeitpunkt.
Im Laufe der Zeit wurde die Produktpalette um Zubehör für die Fotoentwicklung, Kondome, Damen-Hygieneartikel und, bis es Tankstellen gab, Treibstoff für Automobile erweitert.
Die klassischen Drogerie-Fachgeschäfte, in denen eine persönliche Beratung anstelle der Selbstbedienung stattfand, bekamen mit Beginn der 1970er Jahre Konkurrenz durch die neuen Drogeriemärkte. Diese führten zwar ein schmaleres Warenangebot, glänzten dagegen mit größeren Ladenflächen und günstigeren Preisen.
Um der zunehmenden Verdrängung entgegenzuwirken, konzentrieren sich einzelne Drogerien auf unterschiedliche Sortimente, beispielsweise Reform- oder Parfümerieprodukte. Ursprüngliche Warengruppen, etwa Fotozubehör, Putz- und Waschmittel wurden aus dem Angebot genommen.
Mittlerweile sind die typischen Drogerie-Fachgeschäfte in Deutschland fast vollständig verschwunden.
Das Warenangebot der heutigen Drogeriemärkte
Heute lässt sich das Sortiment, das in einem Drogeriemarkt angeboten wird, in fünf Kategorien einordnen:
- Reformprodukte und Vollwertkost
- Heilmittel, wie Essenzen, Tees, Tinkturen
- Elektro-Kleinartikel und Hilfsmittel, beispielsweise Rasierapparate, Batterien
- Beautyprodukte, zum Beispiel Parfums, Kosmetik, Körperpflegeprodukte
- Putz- und Waschmittel
Abhängig von der Drogeriekette, zu der die meisten Drogerien gehören, der Kundennachfrage und der Ladengröße haben die einzelnen Geschäfte ein beziehungsweise mehr Schwerpunkte, auf die sie ihr Warenangebot ausrichten.
Welche Drogeriemärkte gibt es?
Zu den bekanntesten Ketten gehören heute dm, Rossmann, Müller, Budnikowsky, Mäc-Geiz, Ihr Platz und DroNova.
Welche Drogeriemarkt-Kette ist die größte?
Im Jahr 2018/19 war dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, deren Firmensitz in Karlsruhe liegt, mit 11,2 Milliarden Euro Umsatz die größte deutsche Drogeriekette und belegte gleichzeitig den Spitzenplatz in Europa.
Europaweit gibt es etwa 3.700 dm-märkte, wovon 2.000 in Deutschland liegen, in denen 41.000 Angestellte beschäftigt sind. Das Unternehmen hat hier bei Drogerieartikeln einen Marktanteil von 25%.
Gegründet wurde die Firma 1973 von Götz Werner in Karlsruhe, die 1976 bereits nach Österreich expandierte.
Wo liegt der Unterschied zwischen Parfümerie und Drogerie?
Die Kosmetik- und Parfümerieprodukte, die in einem Drogeriemarkt angeboten werden, liegen in einem niedrigen bis mittleren Preissegment. Zudem dürfen diese Produkte als Konsumwaren dem breiten Markt zur Verfügung gestellt werden.
Das Warenangebot der Parfümerien unterliegt dagegen einem sogenannten selektiven Vertrieb, der laut Hersteller nur in ausgewählten Verkaufsstellen angeboten werden darf, da sie mit ihren deutlich höheren Preisen zu den Luxus- und Prestigeartikeln zählen.
Hierdurch soll eine klare Marktabgrenzung zwischen den imageträchtigen Parfümerien und dem weniger prestigeträchtigen Drogeriemarkt gezogen werden. In den letzten Jahren lässt sich jedoch erkennen, dass sich bei den Verbrauchern das Image der Drogerien an die von reinen Parfümerien annähert.